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ihre Erlaubnis nur mit einer festgesetzten Anzahl von Begleitern betreten. Berlin und Klln au der Spree, die an der Spitze der Widerstrebenden standen, hatten bei der Huldigung Friedrichs Ii. versucht, seiner Landeshoheit entgegenzutreten. Ein Streit, welcher zwischen dem Stadtrat und der Brgerschaft ausgebrochen war, gab dem Kurfrsten die willkommene Gelegenheit, die Herrschaft der die Stadt wiederzuerlangen. Friedrich rckte in Berlin ein, zwang die Stadt zum Austritt aus der Hansa, erbaute zwischen Berlin und Klln ein Schlo, die alte Burg", und machte Berlin zur Residenz des Kurfrsten und zur Hauptstadt des Landes. 3. Sein Tod. Ein krperliches Leiden, welches den Kurfrsten V'hit' Alter befiel, sowie der Kummer der den Verlust seines einzigen Sohnes, der im blhenden Alter hinweggerafft wurde, veraulaten ihn, die Herrschaft der die Mark niederzulegen. Er trat das Kurfrstentum an feinen jngeren Bruder Albrecht Achilles ab (1470) und zog nach Franken, wo er im Jahre 1471 auf der Plafsenburg starb. Seine Ruhe-statte fand auch er im Kloster Heilsbronn.
E, M
Kurfürst Albrecht Achilles. 14701486.
Wahlspruch: In Gott's Gewalt
- P ' Hab' ich's gestalt;
Er hat's gefgt,
Da mir's gengt."
1. Persnliches. Der deutsche Achilles", der dritte Sohn Friedrichs I., wurde in den feinen hfischen Formen des Rittertums er-zogen; er war ein Ebenbild des ritterlichen Kaisers Maximilian I.
Den Namen Achilles fhrte er mit Recht. Schon als 16 jhriger Zng-ling kmpfte er tapfer an der Seite seines Vaters gegen diehussiten; auf den Turnieren bewies er die grte Tapferkeit und Khnheit; in Augsburg warf er einst 17 Ritter ans dem Sattel. In einer Fehde gegen Nrnberg eroberte er eine Fahne und verteidigte sich gegen 16 Gegner so lange, bis ihm die Seinen zu Hilfe eilten. In ganz Deutschland war fast kein Winkel, den er nicht gerstet betreten hat;" so erzhlt von ihm ein Zeitgenosse.
Albrecht Achilles war von hohem, krstigem Wchse, schn von Angesicht und gewandt in Wort und Rede-; an seinem Hofe auf der Kadolzburg herrschte frstliche Pracht. Bei den Deutschen geno er ein hohes Ansehen, und als Reichsfeldherr hat er dem Kaiser Friedrich Iii. im Kampfe gegen Karl den Khnen wichtige Dienste geleistet.
2. Seine Regierung, a) Sorge sr das Land. Auf seinen frnkischen Besitzungen gefiel es dem Kurfrsten weit besser als in Branden-brg. Der mrkische Adel, von dem immer noch einige dem Raubwesen
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Extrahierte Ortsnamen: Berlin Friedrichs Berlin Berlin Berlin Plafsenburg Heilsbronn Gott's Augsburg Nrnberg Deutschland Kadolzburg
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dargebracht wurden. Die Priester genossen als Seher und Vertraute der Götter groes Ansehen.
4. Staatliches. Der Vater war das Haupt der Familie; er hatte unumschrnkte Herrschaft und bestimmte der Leben und Tod der Seinen. Die Frauen wurden nicht als die Gemahlinnen des Mannes, sondern als seine Sklavinnen betrachtet und behandelt. Starb der Mmm, so mute ihm nicht selten eine seiner Frauen durch den Tod auf dem Scheiterhaufen nachfolgen. Die lebensmden Greise wurden auf ihren Wunsch von ihren Kindern gettet; denn man glaubte, nur auf einen gewaltsamen Tod folge ein glckliches Jenseits, und nur Tapfern und Gerechten werde ein Sitz bei den Gttern bereitet. Die Toten wurden verbrannt; ihre Asche bewahrte man in Urnen aus. Die einzelneu Stmme standen miteinander in einem losen Verbnde; eine geschlossene staatliche Einheit fehlte. Mehrere Familien whlten sich ein gemeinsames Oberhaupt, den Pan^); an der Spitze des ganzen Stammes stand ein Heerfhrer, der Woiwode; aus dem Geschlechte der Woiwodm entwickelte sich ein erblicher Adel und eine Frstenherrschaft, viele Freie wnrden allmhlich leibeigen. In den Krieg zog jeder wehrhafte Mann, bewaffnet mit Schwert und Bogen. Ranbend und sengend fielen die Wenden in die Nachbarlnder ein und schleppten nicht selten die Einwohner mit sich in die Gefangenschaft.
Die Grndung der Uordnmrk.
!? Karl der Groe. (768814). In dem Kriege, den Karl der Groe zur Unterwerfung und Christianisierung der Sachsen fhrte, fand er an einem Teile des Wendenvolkes, den Obotriten, Bundes-gen offen, während die Witzen es mit den Sachsen hielten. Karl unter-nahm deshalb im Jahre 789 einen Kriegszug gegen sie, berschritt die Elbe, drang dann bis zur Peene vor und zwang die Witzen zur Unterwerfung. Als spter die sdlich wohnenden Sorben kriegerische Raub-zge in das Sachsenland machten, wurden auch sie im Jahre 806 von Karl unterworfen. Sie muten Abgaben entrichten, dem Christentum Eingang gewhren und die Elbe als Landesgrenze anerkennen. Zur Sicherung der Grenze fetzte Karl Mark- oder Grenzgrafen ein. und legte an der Elbe und Saale int Gebiete der Sachsen zum Schutze des Landes Wehrburgen an, aus denen sich spter die Städte Magde-brg, Erfurt und Halle entwickelten. Die von Karl gegrndete
x) Pcm = Herr, Fürst.
1*
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Extrahierte Personennamen: Karl_der_Groe Karl Karl_der_Groe Karl Karl_unter-nahm Karl Karl Karl Karl_Mark- Karl Karl Karl
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er: die Kirche zu ehren, die Unglubigen zu bekmpfen, die Wahrheit zu reden, Witwen und Waisen zu beschtzen. Von einem Fürsten oder einem Ritter erhielt er dann mit flacher Klinge drei Schlge auf den Nacken. Dabei wurden die Worte gesprochen: Im Namen Gottes, des hl. Michael und des hl. Gregor schlage ich dich zum Ritter.
Turniere. In Friedenszeiten hielten die Ritter glnzende Festlichkeiten ab. Das waren die Turniere. Ein freier Platz war mit Sand bestreut, Schranken faten ihn ein. Auf einer Schaubhne
saen Fürsten, Ritter und Edelfranen. Auf dem freien Platze wurden khne Waf-fenspiele abgehalten. Ritter rannten gegen Ritter mit eingelegter stumpfer Lanze. Wer den Gegner aus dem Sattel warf oder seine Lauze an dem Panzer des Gegners zersplitterte, galt als Sieger. Eine Dame berreichte ihm den Dank, d. i. den Preis, z. B. eine goldene Kette.
Witterorden. Zur Zeit derkreuzzge ent-standen die Ritter-orden. Ihre Mit-glied.er gelobten un-bedingten Gehorsam, Ehelosigkeit und per-fnliche Armut. Sie hatten ferner die Pflicht, die Pilger im gelobten Lande zu be-schtzen und zu pflegen. Es gab drei Ritterorden: der Johanniter-oder Malteser-, der Templer- und der deutsche Ritterorden. Letzterer kam spter nach Preußen. Die Ritter eroberten dieses Land und brachten feinen Bewohnern Christentum und Bildung.
Waubritter. Mit der Zeit vergaen viele Ritter ihre hl. Gelbde; sie fhrten ein schwelgerisches Leben, verarmten und sahen mit Neid auf den Wohlstand der Städte und Klster. Sie berfielen von ihren sehr befestigten Burgen aus die Bauern und die reich beladenen Wagen und Schiffe der reifenden Kaufleute, die sie in tiefe Burgverliese warfen und fr deren Freilassung ein hohes Lsegeld forderten. Klster, Städte und Drfer wurden geplndert und in Brand gesteckt, die Bewohner in der rgsten Weise mihandelt. Solche Ritter nannte man Raubritter.
Line mittelalterliche Burg.
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Furcht trat er einst in einen Lwenkfig; die Bren suchte er sogar in ihren Hhlen auf; bei einer Gemsjagd verstieg er sich ans die nn-zugngliche Martinswand Bei Innsbruck. In Worms forderte auf einem Turniere ein franzsischer Ritter von riesenhafter Gre die deutschen Ritter znm Zweikampfe heraus. Alle frchteten sich. Da trat Maximilian unerkannt auf, besiegte den prahlerischen Franzosen und rettete die Ehre der Deutschen. Maximilian war sehr gebildet und ein Freund und Gnner von Kunst und Wissenschaft. Seinen
Soldaten konnte er in verschiedenen Sprachen Befehle er-teilen, tchtige Knstler und Gelehrte wurden von ihm ge-ehrt und untersttzt.
Sorge fr das Wohl des Laubes. Den Fürsten. Rittern und Stdten verbot der Kaiser jede Befehdung. Fr immer sollte'frieden gehalten werden; deshalb fhrte erden ewigen Landfrieden ein. Wer ihn brach, wurde mit der Reichs-acht bestraft. Den Raubrittern legte er vollends ihr hctbgieriges Handwerk. Ihre hohen Felsenburgen gewhrten ihnen keilten Schutz mehr, da Bereits das Schiepulver erfunden war. Maximilian sorgte auch sr das Rechtswesen. Er errichtete das Reichs-kammergericht. Hier sollten die Streitigkeiten von eingesetzten Richtern geschlichtet werden. Zur Ausrechthaltung der Ord-nnng und zur Vollstreckung der Urteile des Gerichtes teilte Maximilian ganz Deutschland n zehn Kreise. Er verbesserte auch das Geschtz Wesen und fhrte die Post in seinem Reiche ein. Postverbindungen wie heute :gafj es damals noch nicht. Briese konnte man nur gelegentlich oder :durch Besondere Boten befrdern. Die erste Post fuhr zwischen Wien und Brssel, der erste Gmeralpostmeister" Wx der Gras von Thurn und Taxis.
Vergrerung der Kansmacht. Glcklich war 'Maximilian in der Vergrerung seiner Haus macht. Durch Heirat und Erbschaft kamen spter das spanische Reich, die Niederlande. Neapel und i$jjgarn an seine
Kaiser Maximilian I,
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Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian_I Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Worms Deutschland Wien Niederlande Neapel
felbe, stirbt, beu bringen die Walkren, die Schlachtenjungfranen, in die Walhalla, bett Himmel. Dort ergtzeli sich die Gefallenen am Tage an Kampfspielen und an der Iagb; die erhaltenen Wunben werben abenbs wie durch Zauberkraft geheilt. Vershnt setzen sich die Helben zum Mahle nieber nnb trinken Met ans den Hrnern der Auerochsen.
2. Kermann, der Befreier Deutschlands. 9 n. Ahr.
Die Rmer in Deutschland. In der Zeit um Christi Geburt beherrschten die Rmer beinahe die ganze damals bekannte Welt. In Europa waren sie die Herren aller Lnder sdlich von der Donau und westlich vom Rhein. Das angrenzende Deutschland war noch srei; aber auch dieses Land wollten sie erobern und seine gefrchteten Bewohner unterjochen. Zu diesem Zwecke schickten die Rmer manches kriegstchtige Heer und manchen tapferen Feldherrn gegen unser Vater-land. Zuerst wurden feste Pltze am Rhein angelegt, woraus spter blhende Städte entstanden. Dann drangen die Rmer der den Rhein und eroberten fast alles Land bis an die Elbe. Die unter-worsenen Deutschen muten sich die hrtesten Bedrckungen gefallen lassen: Schwere Abgaben- wurden erhoben; rmische Richter saen der Deutsche zu Gericht und sprachen Recht nach rmischen Gesetzen; rmische Gerichtsdiener vollzogen die Urteilssprche mit unerhrter Strenge und zchtigten freie deutsche Männer mit Rntenschlgen. Das emprte die freiheitsliebenden, stolzen Deutschen, und heimlich schwuren sie ihren Feinden bittere Rache.
Kermann. An der oberen imb mittleren Weser wohnte bamals ein tapserer beutscher Bclksstamm, die Cherusker. Der Sohn eines ihrer Fürsten hie Armin, gewhnlich Hermann genannt. Er war von groen?, schnem Wchse, bazn gebt in den Waffen und beseelt Don glhenber Vaterlanbsliebe. Die rmische Kriegskunst hatte er im Heere der Rmer erlernt. Die schmachvolle Bebrckung seiner Lanbslente ging ihm tief zu Herzen; er beschlo, die Deutschen von der Knechtschaft der Rmer zu be-freien. Im stillen versammelte er die Fürsten bei- deutschen Stmme; an einsamer Walbsttte schwuren sie, die Feinde zu vertreiben imb das Vater-Icinb zu retten.
Hermannsschlacht. Zur Befreiung von dem Joche der Rmer bedienten sich die Deutschen der List. Auf ihr Anstiften entstand bald hier, bald dort in Deutschland ein Aufstand. Der rmische Feldherr Varns mute deshalb von der Wesec ans, wo er fein Sommerlager hatte, bald nach dieser, bald nach jener Gegend Truppen senden, um die Ruhe wiederherzustellen. Da wurde ihm die Nachricht von einer groen Emprung berbracht. Sogleich brach er mit seinem Heere aus; er kam in den Teutoburger Wald, wo im Jahre 9 n. Chr. die blutige Hermannsschlacht stattfand.
Langsam zog das rmische Heer bnrch die engen Schluchten des mchtigen Walbes. Die Wege wren vom Regen aufgeweicht; Reiter nnb Fnsolbaten konnten nur mhsam voran kommen. Den Rmern war unheimlich zu Mute. Pltzlich erschallt frchterliches Kriegsgeschrei. Ein Hagel von Steinen und Pfeilen, von Lanzen nnb Baumstmmen fliegt von den Bergen
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Extrahierte Personennamen: Kermann Kermann Armin Hermann
Extrahierte Ortsnamen: Walhalla Deutschlands Deutschland Christi Europa Donau Rhein Deutschland Rhein Rhein Deutschland Wesec
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riefen den Beistand des Himmels an, und dann ging es in den Kampf. Die hlzernen Trme wurden an die Stadtmauer geschoben und Sturmleitern herangeschleppt. Mauerbrecher unterwhlten die Mauern von unten her. Nach verzweifelter Gegenwehr wurde die Stadt eingenommen und Herzog Gottfried einstimmig zum Könige von Jeru-falem gewhlt. Er aber lehnte diese hohe Wrde ab und nannte sich nur Beschtzer des hl. Grabes".
Aokgen der Kreuzzge. Das hl. Land wurde spter den Christen durch die Trken wieder entrissen^ es mutzten deshalb noch sechs Kreuzzge unter-nommen werden; sie erreichten aber ihren Zweck nicht. Jerusalem und fast alle heiligen (Sttten blieben bis Heute in den Hnden der Unglubigen, Dennoch Hatten die Kreuzzge fr ganz Europa die wohlttigsten Folgen: Glaube und Frmmigkeit vertieften sich, das Ansehen der Kirche stieg be-deutend, das Rittertum gelangte zur hchsten Blte, Handel und Ge-werbe nahmen einen gewaltigen Aufschwung, infolgedessen viele Städte reich und mchtig wurden. Die Gewrze des Orientes kamen nach Europa; auch manches Kunstgewerbe (Weberei und Frberei) wurde neu eingerichtet. Durch die Berhrung mit den Vlkern des Morgenlandes erhielten Knste und Wissenschaften neue Anregung. Viele Bauern wurden durch die Teilnahme an den Kreuzzgen frei.
11. Pas Kiitertum.
Rstung und Wohnung. Seit Heinrich I. bestand der Kern des deutschen Heeres aus Rittern, d. i. Reitern. Sie brachten im Kriege die Entscheidung. Ein Panzer schtzte des Ritters Brust und Rcken, ein Helm das Haupt, ein Visier (eine eiserne Klappe) das Gesicht; an Armen und Beinen trug er eiserne Schienen. Zur Ausrstung gehrte auch ein breites Schwert, eine Lanze, ein Schild und ein starkes Ro. Die Ritter wohnten itt festen Burgen aus Bergen oder mitten in weiten Smpfen. Die stolzen Ritterburgen sind fast alle verschwunden; von vielen erblicken wir in einigen Gegenden Deutschlands noch gewaltige Trmmerhausen.
Erziehung. Zu seiner Ausbildung mute der Ritter eine lange Schule durchlaufen. Im siebenten Jahre kam der Edelknabe au den Hof eines befreundeten Ritters; als Edelknabe oder Page mute er bei der Tafel aufwarten, beim Besteigen des Pferdes feinem Herrn die Steigbgel halten, in der freien Zeit sich in den Ritterknsten den. Auch wurde er in der Religion und im Singen unter-wiesen und zum Gehorsam und zur Ehrfurcht gegen die Edelfrauen angehalten. Lefen und Schreiben lernte er selten. Im Alter von 14 Jahren erhielt er ein Schwert und eine Schrpe. Sie waren vom Priester gesegnet und wurden dem Edelknaben in der Kirche berreicht; jetzt war er Knappe oder I unker, und als solcher durste er seinen Herrn auf die Jagd, in den Krieg und zu den Tur-nieren begleiten. Mit dem 21. Lebensjahre wurde der Rittersohn in den Ritterstand ausgenommen. Durch Gebet und Andachtsbungen mute er sich hieraus vorbereiten. Am Altare gelobte
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Extrahierte Personennamen: Gottfried Heinrich_I.
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Europa Europa Deutschlands
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Er wurde auch Er oder Ear genannt, und nach ihm fhrt die Eres-brg, auf der die Jrmensul stand, ihren Namen. Gleich dem griechischen Gotte Ares strzte er sich mit bluttriefenden Locken und eberner Stirn in das Gewhl der Schlacht. Ihn riefen die Kmpfenden an, bei seinem Schwerte schwur der Germane seinen Eid, und ihm zu Ehren fhrten Jnglinge zwischen aufgepflanzten Schwertern den Schwerttanz auf. Der Dieustag (Ziutag) war nach ihm benannt und ihm geweiht.
Baldnr, deu die nordische Mythologie nennt, war die lichte Frh-lingssonne, das Sinnbild der alles verjngenden Kraft, der beste aller Himmelsbewohner, der Liebling der Götter und Menschen. Aus Anstiften Lokis, des arglistigen Gottes des Feuers, des Inbegriffes alles Bsen, der Gttern und Menschen aus heimtckische Weise zu schaden sucht, wurde Baldnr zum grten Schmerze der Götter und Menschen von seinem blinden Bruder Hdur mit einem Mistelzweige gettet. In besonders festlicher Weise wurde sein Sterbetag gefeiert, und von seinem Wiedererscheinen hoffte man den Beginn einer glcklicheren Zeit.!)
Frei)ja war die Gttin der ehelichen Liebe und Freundschaft und des Frhlings; sie trgt die Milchstrae als Halsschmuck und fahrt auf einem von weien Katzen bespannten Wagen am Himmel vorber. Unter den Wochentagen war ihr der Freitag heilig.
gir war der Gott des Meeres, den die Wikinger zum Schutze gegen Nix und Neck und um Hlfe gegen die Feinde anriefen. H et, die finstere Todesgttin, bte ihre schreckliche Herrschaft in der Unterwelt aus, Ostara wurde als Gttin des Frhlings und der wiedererwachen-den Natur verehrt.2)
Die drei Schickfalsgttiuueu oder Nomen Urd (Vergangenheit), Werdandi (Gegenwart) und Sknld (Zukunft) spinnen einem jeden Menschen den Lebensfaden, bestimmen sein Los, erteilen Lohn und Strafe, und ihrer Macht sind selbst die Götter unterworfen.
Auer den genannten Gttern verehrten die Germanen noch eine Anzahl niederer Gottheiten. Furchtbare und ungeschlachte Riesen oder Hnen, die von der spteren Sage als gottlos, roh und boshast dar-gestellt werden, treiben ans strmischer See und in wildem Waldgebirge ihr unheimliches Wesen. Sie sind die Verkrperung der nugebudigten Naturkrfte. Zwerge wohnen im Innern der Berge; sie schrfen nach edlem Metalle und hten dort ihre reichen Schtze an Gold und edlem Gestein. Verfhrerische Nixen beleben das Wasser, neckische Kobolde
*) Vergleiche Dreizehnlinden", Gesang V.
2) Vergleiche das christliche Osterfest.
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suchen allerlei Schabernack anzurichten, emsige und geschickte Heinzel-Mnnchen leisten den Menschen heimlicherweise hilfreiche Hand. Auf blumigen Wiesen führen lichte Elfen, die den Menschen bald gut, bald feindlich gesinnt sind, im hellen Mondschein ihre anmutigen Tnze auf.1)
b) Gtterverehrung. Tempel und Bilder der Götter kannten die alten Deutschen nicht.2) Im Dunkel heiliger Haine unter uralten Bumen, auf deu Hhen der Berge oder an sprudelnden Quellen beteten sie zu ihren Gttern und brachten ihnen Opfer dar. Sie opferten Feldfrchte und Tiere, unter denen das Pferd besonders als Opfertier beliebt war, doch durfte es uoch keinen Reiter getragen haben und in kein Joch gespannt worden sein. In den ltesten Zeiten wurden bei bedeutenden Unglcksfllen oder in groer Not sogar Menschen Kriegsgefangene, Verbrecher oder Sklaven den Gttern geopfert. Auch durch feierliche Umzge und Freudenfeuer suchte man die Götter zu verehren. Die ffentlichen Opfer wurden von Priestern dargebracht; doch hatte jeder Hausvater das Recht, fr sich und die Seinigen zu opfern. Die Priester bildeten keinen besonderen Stand; sie standen aber bei dem Volke in groem Ansehen, erforschten den Willen der Götter und begleiteten das Heer auf feiueu Kriegszgen. Von ihnen lie sich der freie Germane selbst binden und schlagen.
Unter den Festen, die den Gttern zu Ehreu gefeiert wurden und sich an die vorzglichsten Vorgnge in der Natur anknpften, nahm das Jul- oder Radfest, das zur Zeit der Winter-Sonnenwende zu Ehren des Sonnengottes Freyer gefeiert wurde, die erste Stelle ein. Dann ruhten die Waffen, Gefangene erhielten die Freiheit, und auf dem Herde wurde das Feuer ausgelscht. Ein Eichenpfahl wurde in die Erde ein-gerammt, darauf ein mit Stroh umwickeltes Rad gelegt und solange von Jnglingen und Jungfrauen von Osten nach Westen gedreht, bis der Pfahl brannte. An ihnen wurden Fackeln angezndet, und das heilige Feuer trug man unter frhlichem Gesnge nach Hause, wo der Jul-kolben,^) ein krftiger Baumstamm, angezndet wurde. Derbrennende Stumpf spendete das Feuer sr das ueue Jahr. Den Gttern wurden Opfer dargebracht und Festgelage abgehalten.
r) Vergleiche die Erzhlungen von den Heinzelmnnchen, das Mrchen Schneewittchen", die Gedichte Erlknig" und Der Fischer" von Goethe.
2) Die Götter in Wnde einzuschlieen oder durch Bilder von mensch-licher Gestalt darzustellen, scheint ihnen unvereinbar mit der Erhabenheit der Himmlischen." Tacitns.
1) Jnl-Rad; das Rad, das Sinnbild der Sonne.
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des Kaisers Vespasian durch ihre Orakelsprche die Germanen zum Frei-heitskampfe aufrief und wie eine Gttin verehrt wurde. Zauberei und Wahrsagerei waren weitverbreitet, und auch der Glaube an Hexen, der erst in spterer christlicher Zeit auftaucht, mu als ein Rest aus heidnischer Vorzeit augesehen werden.')
d) Die Bestattung der Toten war durch Religion und Sitte geboten. Die Leichen wurden entweder begraben oder verbrannt, die Asche und die Knochenreste gewhnlich in einer Urne gesammelt, die meist zu mehreren zusammengestellt und mit einem Erdhgel bedeckt wurden. In einigen Gegenden findet man Dolmen, freistehende Grabkammern aus groen Steinblcken, oder Ganggrber. Die einzelnen Leichen wurden in liegender oder sitzender Stellung bestattet. Da das Leben im Jenseits als eine Fortsetzung des diesseitigen gedacht wurde, pflegte man den Toten alles mitzugeben, was ihnen im Leben lieb oder unentbehrlich gewesen war, Waffen und Schmuckgegenstnde, Gerte aus Stein und Kupfer und anderem Metall. Die gefallenen Helden wurden von den Walkren in die Himmelsburg Walhalla gebracht, wo sie sich an lustigen Jagden und Heldenkmpfen aller Art erfreuten. Frhliche Gelage wurden abgehalten, bei denen sie den kstlichen Met aus den Hrnern der Auerochsen oder den Schdeln erschlagener Feinde tranken. Die Strohtoten, d. h. alle, welche nicht den Tod auf der Walstatt gefunden hatten, waren von den Freuden des Himmels ausgeschlossen; sie kameu in das schaurige, unterirdische Reich der grimmigen Hel oder Hela. Ein wtender Hund bewacht den Eingang. Der Saal heit Elend, die Schssel Hunger, das Wasser Gier, der Knecht Trg, die Magd Langsam, die Schwelle Einsturz, das Bett Krankheit, der Vorhang Unheil.
e) Entstehung der Welt, Weltuntergang und Welt-erneneruug. Im Anfange der Zeit war und) der Edda nichts vor-handen als ein ungeheurer Abgrund; nach Norden hin bildete sich die kalte Nebelwelt Nislheim, nach Sden hin die Feuerwelt Muspel-heim; der ghnende Abgrund zwischen beiden war mit Eis gefllt. Da kam von Muspelheim ein Funke herbergeflogen, siel in den Abgrund, belebte das Eis und bildete das erste lebendige Wesen, den Riesen Imir, den Stammvater der Frost' und Eisriesen. Odin erschlug den Riesen, und aus seinen: ungeheuren Leibe flssen soldje Strme Blutes, da alle Frostrieseu ertranken. Aus dem Riesenleibe bildete Odin die Welt, ans dem Schdel den Himmel, aus dem Gehirn die Wolken, ans den
3) Wacker, Lesebuch Nr. 178: Weise Frauen bei den alten Germanen."
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Extrahierte Personennamen: Odin
Extrahierte Ortsnamen: Himmelsburg_Walhalla Hela Nislheim Muspelheim
Schmucksachen eingetauscht; Geld war noch unbekannt. Die geistige Beschftigung war genug; doch waren die ltesten Schriftzeichen, die Runen, ziemlich allgemein bekannt; in religisen und weltlichen Liedernj) wurden die Taten der Götter und Helden verherrlicht. Auch der Tanz wurde gepflegt; der Schwerttanz der Jnglinge war berhmt.
Manche edle Eigenschaften schmckten unsere heidnischen Vor-fahren, und nach rmischem Urteile vermochten gute Sitten hei ihnen mehr als anderswo gute Gesetze"; besonders werden neben der ein-fachen Lebensweise ihre sittliche Reinheit, ein selbstbe-wuter, mnnlicher Charakter, ein ausgeprgter Freiheits-sinn und kriegerische Tchtigkeit hervorgehoben. Treu standen sie zu Verwandten und Freunden und dem Anfhrer in der Schlacht. Die deutsche Treue ist sprichwrtlich geworden, und noch heute gilt bei uns ein gegebenes Wort soviel als ein Eidschwur.2) Vaterlandsverrat war das grte Verbrechen; ein Verrter des Vaterlandes verlor fr sich und die Seineu die Freiheit, er selber wurde lebendig in einen Sumpf gesteckt oder au einem Baume aufgeknpft. Gegen Fremde wurde die weitgehendste Gastfreundschaft gebt- Waren die eigenen Vorrte aufgezehrt, dann ging der Wirt mit seinem Gaste zum Nachbar, wo beide mit derselben Gastlichkeit und Liebe aufgenommen wurden.
Diese edlen Eigenschaften wurden aber durch zwei hliche Laster, die Trunksucht und die Spielsucht, verdunkelt. Tag und Nacht wurde oft gezecht, und nicht selten kam es hierbei zu Zank und Streit und blutigen Raufereien. Bei den Gelagen wurde catch der die ernstesten und wichtigsten Angelegenheiten verhandelt, der Beilegung von Feind-fchaften, der Krieg und Frieden und die Wahl der Oberhupter; ein entscheidender Beschlu jedoch erst am folgenden Tage gefat. Die Rmer berichten, da die Deutschen leichter der Ausschweifung im Trnke erlgen, als der Gewalt der Waffen. Das Wrfelspiel trieben sie mit solcher Leidenschaft, da sie oft Hab und Gut, Weib und Kind und zuletzt die eigene Freiheit beim Spiele einsetzten.
Die Glieder derselben Blutsverwandtschaft bildeten eine Familie oder Sippe, an deren Spitze der Hansvater als unumschrnkter Herr und Gebieter stand. Das Weib war der Mundschaft" des Mannes untergeordnet, geno aber eine hhere Achtung als bei den Rmern und fhrte den Namen Frau (frowe = Herrin).
') Vergleiche die Siegfriedssage und Uhlands Gedicht: Der blinde König".
2) Kein Sterblicher tut es an Treue den Germanen zuvor." Tacitus.
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